Was ist das?

Die Psychomotorik ist ein ganzheitlicher Ansatz, in dem sich die Kinder über Spiel und Spaß in der Bewegung selbst erleben. Durch Entwickeln und Erproben eigener Handlungen lernen sie ihre Fähigkeiten kennen und bauen darüber ein positives Selbstkonzept auf. Die Psychomotorik verdeutlicht den engen Zusammenhang zwischen Wahrnehmung, Bewegung, dem Erleben und der eigenen Handlung.

Die Psychomotorik fördert somit die Persönlichkeitsentwicklung und das Selbstvertrauen:

  • über die Selbstwahrnehmung und die Erfahrung mit dem eigenen Körper; das heißt, sich in seinem Körper intensiver zu erleben und mit ihm umzugehen
  • über das Experimentieren mit unterschiedlichen Materialien in verschiedenen Umwelten, diese über die verschiedenen Sinne verstärkt zu erleben, um sich darin zurechtzufinden und angemessen darauf reagieren zu können
  • über das Erleben im Kontakt zu anderen; diese und sich selbst in ihrer Unterschiedlichkeit kennen zu lernen und gemeinsam dadurch handlungsfähig zu werden

 

Ziele der Psychomotorik

In der Psychomotorik wird das Kind mit all seinen Stärken und Schwächen als ganze Person gesehen. Es wird nicht an einzelnen „Schwächen gearbeitet“, sondern es wird die Interaktion des Kindes, mit den ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, mit seinem Körper und seiner Umwelt gefördert.

Die Psychomotorik eröffnet die Möglichkeit, frei von Zwang und vorgegebenen Bewegungsstrukturen selbst zur Handlung zu kommen. Im Rahmen vorgegebener Themen oder Spielangebote haben die Kinder die Möglichkeit, sich frei auszuprobieren; so können sie beispielsweise über die Gestaltung eines zu bauenden Weges (z.B. über die Höhe und Breite) selbst entscheiden. Wie sie diesen später “beturnen“ bzw. bewältigen, ist ihnen selbst überlassen. Somit können sie ihre Bewegungsmuster schrittweise ihren Fähigkeiten anpassen und ausbauen (z.B. auf dem Bauch, im Gehen, rückwärts, etc.). Dabei wird nicht die Leistung bewertet, sondern das Handeln positiv geschätzt. Die Kinder lernen dadurch, sich selbst einzuschätzen, ihre motorischen Fähigkeiten selbständig auszuprobieren und zu verbessern, ohne das Gefühl der Überforderung oder des Erfolgszwangs zu haben.

Durch diese Art der Arbeit und die damit verbundenen Erfolgserlebnisse stellt sich mit der Zeit eine Verbesserung des Selbstbewusstseins sowie der motorischen Fähigkeiten, ohne das klassische Üben, ein. Über das gegenseitige Helfen, das gemeinsame Aufbauen von Bwegungslandschaften, das Planen von Spielprozessen, etc. lernen die Kinder mit anderen zu kommunizieren, Konflikte friedlich zu lösen sowie Kompromisse zu schließen.

 

Wem nützt die Psychomotorik?

Die Psychomotorik kann grundsätzlich jeden Menschen dabei unterstützen, sich in seiner Persönlichkeit frei zu entfalten und zu entwickeln.

Unsere Kurse richten sich prinzipiell an alle Kinder im Alter von 3-14 Jahren, die ohne Leistungsdruck und Zwang, Freude und Spaß an der Bewegung genießen möchten.

In der psychomotorischen Arbeit werden insbesondere Kindern, die in ihrer Entwicklung verzögert oder beeinträchtigt sind, zahlreiche Gelegenheiten geboten, sich intensiv wahrzunehmen und unterschiedliche Bewegungserfahrungen zu sammeln. Dadurch wird ihre Entwicklung positiv beeinflusst.

Unsere Psychomotorikkurse sind für alle Kinder geeignet, besonders auch für:

  • bewegungs- und verhaltensauffällige Kinder,
  • Kinder mit Wahrnehmungsstörungen aller Art, die z.B. auffallen, weil sie häufig anstoßen, stolpern oder hinfallen und insgesamt „ungeschickt“ wirken,
  • Kinder mit Behinderung,
  • entwicklungsverzögerte Kinder,
  • ängstliche und zurückhaltende Kinder, die sich evtl. nur wenig zutrauen
  • unruhige oder hyperaktive Kinder,
  • Kinder mit Übergewicht,
  • Kinder mit Schwierigkeiten in der Kontaktaufnahme und im sozialen Verhalten,
  • Kinder mit Konzentrations- oder Lernschwierigkeiten,
  • Kinder mit Sprachauffälligkeiten und
  • alle Kinder, denen der Vereinssport noch keinen Spaß macht.